Eine Studie der Havas Group, bei der 4.400 Personen in Österreich befragt wurden, wie wichtig ihnen Marken im Alltag sind, brachte überraschende Ergebnisse. Marken in Österreich werden im Durchschnitt als nur mittelmäßig wichtig empfunden. Ein Viertel der Marken würde von den Befragten nicht einmal vermisst werden, wenn sie verschwinden würden.
Marken und Lebenszufriedenheit – „Meaningful Brands“
Marken, die positiv zur Lebensqualität beitragen, werden als „Meaningful Brands“ bezeichnet. Sie sind nicht zu verwechseln mit den „Love Brands“. Diesen gegenüber verspüren Konsument*innen tatsächlich „Liebe“. „Meaningful Brands“ zeichnen sich dadurch aus, dass sie sowohl was Marken- und Produktversprechen als auch Funktionalität betrifft, auf gesellschaftlicher und persönlicher Ebene einen Mehrwert bringen. Marken tragen mehr zur allgemeinen Lebenszufriedenheit bei, wenn sie als bedeutungsvoll wahrgenommen werden. Messwerte für „Meaningful Brands“ und „Love Brands“ liegen beim Durchschnitt der österreichischen Bevölkerung einigermaßen nah beieinander. Bei der Generation Z sind „Love Brands“ allerdings bemerkenswerterweise weniger relevant für die Markenbedeutung.
„Meaningful Brands“ sind mehr wert
Menschen zahlen mehr für jene Marken, die sie als bedeutungsvoll erachten. Ein höherer MB-Index („Meaningful Brands Index“) führt zu einer höheren Zahlungsbereitschaft. Marken, die als bedeutungsvoll wahrgenommen werden, schneiden bei verschiedenen Messgrößen/Leistungswerten wie Gesamteindruck, Empfehlung, Kaufabsicht und Wiederkaufabsicht besser ab als weniger „Meaningful Brands“. Fast 75% der österreichischen Bevölkerung sind der Überzeugung, dass Marken Macht haben und Verantwortung tragen, die Welt zu verbessern. Und dafür sind sie auch bereit mehr auszugeben – nämlich im Durchschnitt zwölf Mal mehr.
Österreichs Marken haben noch Potenzial
Nur knapp die Hälfte aller österreichischen Marken wird als vertrauenswürdig eingestuft und nur rund ein Drittel trägt der Wahrnehmung der Konsumenten*innen nach zu gesteigerter Lebensqualität bei. Lediglich ein Viertel wird von Konsument*innen als bedeutsam eingestuft. Marken, die besonders gut in den Bereichen persönlicher und kollektiver Mehrwert für die Gesellschaft abschneiden sind in der Auswertung am erfolgreichsten. Die am meisten als „meaningful“ eingestuften Branchen für Österreicher*innen sind der Handel, Nahrungsmittel sowie Internet & Medien. Im internationalen Vergleich wird die durchschnittliche „Meaningfulness“ von Marken in Österreich als knapp unterdurchschnittlich eingestuft. Österreichs Marken haben also im Bereich ihrer „Meaningfulness“ beträchtliches Potenzial für positive Veränderungen.
Quellen: