Die große Bedeutung, die Influencer im Bereich des Marketings haben, ist weitläufig bekannt. In jüngster Zeit beobachten wir eine diesbezügliche neue Ausprägung, die die Social-Media-Landschaft nach und nach erobert – Deinfluencing. Neuer Trend, neues Glück?!
Im letzten Jahrzehnt gab es Hypes, die kamen und gingen und oftmals standen dabei Influencer im Vordergrund. Sie empfahlen Produkte sowie konkrete Marken und überzeugten Verbraucher*innen davon, diese auch auszuprobieren bzw. zu kaufen. Die Influencer vermitteln ihren Followern, was sie brauchen und tun sollten. Dies hat zum rasanten Aufstieg des diesbezüglichen Marketings geführt. Viele große Unternehmen arbeiten mit sehr einflussreichen Influencern zusammen. Und auch Unternehmen setzen zunehmend auf Corporate Influencer.
Was aber ist Deinfluencing?
Kurz und knapp – das Gegenteil des klassischen Influencings. Statt konkrete Produkte anzupreisen, wird vom Kauf abgeraten. Oftmals aus artikulierter Enttäuschung, nachdem sie dieselben aufgrund einer Empfehlung auf einer Plattform ausprobiert haben. Zunächst lag der Fokus vor allem auf Beauty- und Lifestyle-Produkten. Inzwischen weitet sich der Trend auch auf andere Produktkategorien aus. Zu Wort melden sich auch Fachleute wie beispielsweise Verkäufer*innen und auch Mediziner*innen, die über so manche leere Versprechen verschiedenster Produkte informieren wollen.
Woher kommt dieser Trend bzw. warum gerade jetzt?
Deinfluencing ist jedenfalls ein deutliches Signal, dass sich das Influencer-Marketing verändert und weiterentwickelt. Die Bewegung trifft einen Nerv. Transparenz und Ehrlichkeit gewinnen einen höheren Stellenwert. Vor allem die jüngere Generation der Verbraucher*innen macht sich zunehmend mehr Gedanken über ihr Konsumverhalten. Kritisches Denken und ein diesbezüglich höherer Anspruch an sich selbst und die verwendeten Marken unterstützen diese neue Strömung.
Außerdem verstärkt die allgemeine Teuerungswelle den Wunsch, das Geld nur noch für Produkte auszugeben, die es wirklich wert sind. Viele Deinfluencer sagen auch deutlich, dass sie mit ihren Inhalten gegen Überkonsum und Fehlkäufe vorgehen sowie allgemein zum Nachdenken anregen wollen.
Die Relevanz für Marken
Für Brands bedeutet das die Notwendigkeit schneller umzudenken. Glaubwürdigkeit und Echtheit werden noch wichtiger. Leere Versprechen und falsche Informationen werden bei diesem Trend aufgedeckt und Unternehmen gefährden ihr Image. Es gilt daher die Marketingstrategien noch penibler anzulegen, um Deinfluencern, im eigenen Unternehmen, keine Bühne zu geben.