Brexit

Das Referendum hat entschieden: Großbritannien wird die EU verlassen! Doch seit dem Referendum in 2016 und der damit verbundenen Entscheidung zum britischen EU-Austritt, weiß niemand so wirklich was zukünftig passieren wird. Denn schließlich sind sich die EU und Frau May schon wieder nicht einig geworden, nachdem sie sich zu einer neuen Verhandlungsrunde zum Brexit-Kompromiss Anfang des Jahres getroffen hatten. Was sagen die Spezialisten, wie eine Brexit-Lösung aussehen würde? Und was für Auswirkungen hat diese auf Österreich und besonders auf unsere digitale Branche?

Unter welchen Bedingungen Großbritannien die Europäische Union verlassen darf – das ist das Rätsel der momentanen Austrittverhandlungen zwischen der EU und Frau May. Kann man dennoch jetzt schon absehen, welche Auswirkungen der Brexit auf die digitale Branche hat? Wie können wir uns auf den britischen EU-Austritt, besonders in Österreich, vorbereiten?

Aus Sicht Europäischer Unternehmen ist der Brexit eine große Katastrophe. Hierbei gibt es zwei Szenarien, die die wirtschaftlichen Auswirkungen beeinflussen: ein Austritt aus der EU oder ein Austritt aus der EU und aus dem Binnenmarkt – sprich, aus dem Europäischen Wirtschaftsraum so wie es bei Norwegen der Fall ist. Neben Währungsschwankungen, steigende Import- und Exportpreise, schwierigere Handelsbeziehungen in Bezug auf die Außenwirtschaft, Freihandelsabkommen, Waren, Kapital, Dienstleistungen, Personal, und und und… Folglich ist natürlich auch die digitale Branche vom Brexit betroffen.

Ein großer einheitlicher digitaler Binnenmarkt – das hatte sich die Europäische Union vorgenommen. An das digitale Zeitalter anpassen, regulierungsbedingte Barrieren beseitigen und alle 28 nationale Märkte zusammenführen – das versprach Jean-Claude Juncker, Kommissionspräsident der Europäischen Union. Zugang zu Waren und Dienstleistungen sollen damit einfacher zugänglich gemacht werden. Ganz unter dem Motto: #DigitalSingleMarket

Geht man davon aus, dass Großbritannien sich von den Standards des digitalen Binnenmarkts entfernen wird? Leider ja. Hier wird es voraussichtlich abweichende Regelungen geben, mit der man sich bei Geschäftsverhandlungen mit den Briten zukünftig Gedanken machen muss. Hierbei wird es besonders für Mittelständer und Start-ups schwierig. Deshalb hofft man nun, dass Großbritannien auch für international einheitliche Regeln stimmt, um eine funktionierende und leistungsfähige digitale Wirtschaft zu schaffen.

Besonders das Thema Datenschutz steht hier im Vordergrund. Unternehmen mit Sitz in Großbritannien stehen jetzt vor der Herausforderung, sich rechtlich mit dem Thema Brexit auseinander zu setzen. Der Brexit birgt nämlich ein großes Maß an Rechtsunsicherheit mit sich, da Großbritannien zukünftig nicht mehr unter EU-Recht agiert. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wird deshalb empfohlen, dass Großbritannien wenigstens den digitalen Binnenmarkt beibehält.

Unter dem Strich kann man dennoch sagen, dass angesichts der prognostizierten drastischen Börseneinbrüche von bis zu 40%, auch in der werbungstreibenden Branche Verunsicherung verbreitet und deshalb vor Folgen gewarnt wird. Marketingaktivitäten, die starke Verbindungen nach Großbritannien haben, werden überdacht, da auch hier Unsicherheit besteht. Noch ist es dennoch völlig unklar, wie die Zusammenarbeit der EU mit Großbritannien aussehen wird. Deshalb, don’t panic yet – wir halten dich auf dem Laufenden!